Was die Grundlagen des Schauspielens sind, darüber tobt ein Jahrhunderte alter Streit. Geht der Weg von außen nach innen, also von einer äußerlichen Imitation realer Menschen zu einer inneren Wahrhaftigkeit? Oder ist es umgekehrt: Innere Wahrhaftigkeit gebiert auch äußerlich glaubhaftes reales Handeln? Und wie ist es mit dem Verhältnis zwischen dem Ich des Darstellenden und der Figur in einer fiktiven Situation? In welchem Stil wollen wir spielen? Realistisch? Naturalistisch? Oder pointiert, überhöht, überzeichnet, überspitzt, grotesk? Was wollen wir damit zeigen bzw. ausdrücken?
Dieser Grundlagenkurs in fünf Tagen möchte verschiedene Wege aufzeigen, die mit etwas Glück alle zum gleichen Ergebnis führen: Dass wir unsere Instrumente, den Körper, die Stimme und unser inneres und äußeres Erleben so trainieren, dass wir das, was wir uns künstlerisch vorstellen, auch adäquat umsetzen können. Und dabei die Methode finden, der für uns selbst am besten funktioniert bzw. die unseren künstlerischen Absichten am ehesten entspricht.
Die Teilnehmenden erlernen Grundtechniken der Methoden nach Lee Strasberg, Michael Tschechow und Sanford Meisner und bekommen kleine Einblicke in weitere ästhetische Ansätze im postdramatischen Theater des 21. Jahrhundert.