Das Thema Strukturwandel ist kein neues in Deutschland. Zu ihm gehören durchaus auch Strukturbrüche, wie beim Steinkohleausstieg in den 80er und 90er Jahren oder die Transformation der ostdeutschen Wirtschaft nach 1990. Es zeigt sich, dass eine moderne Wirtschaftsnation, die sich als Industriestandort versteht, in permanenter Entwicklung steht, mit all ihrem Wandel und Brüchen. In den letzten Jahren stellten sich vor allem vier Trends als Treiber des Strukturwandels heraus: 1. die Digitalisierung; 2. (besonders im Osten des Landes) die Demografie; 3. De-Globalisierung und 4. De-Fossilierung. Während KI und demografische Veränderung die Wirtschaft zu mehr Effizienz treiben, um durch weniger Arbeitskräfte die steigende Zahl der Nichterwärbstätigen zu versorgen, stellen die beiden anderen Trends bisherige Handelsbeziehungen und Versorgungswege der Infrasturktur in Frage. Wie verändern die beschriebenen vier Trends den Arbeitsmarkt in Deutschland? Wie kann unter diesen Umständen Nachhaltigkeit als Dreiklang von Wirtschaftlichkeit, Ökologie und sozialem Ausgleich gelingen? Mit regionalen Beispielen wird im Seminar versucht, die genannten Prozesse zu beschreiben und ihre Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt zu erfassen.