Friedhöfe sind Rückzugsorte der besonderen Art. Den Verstorbenen dienen sie als Ort der letzten Ruhe. Die Lebenden nutzen sie als Refugium auf Zeit, um in der stillen Schönheit Kraft zu schöpfen oder einfach dem Leben, das wir Umwelt nennen, näher zu sein.
350 Jahre Kulturgeschichte bieten die 224 Berliner Friedhöfe: Vom ältesten erhaltenen Friedhof der Jüdischen Gemeinde aus dem Jahr 1672 bis zu den Gemeinschaftsgräbern der Gegenwart. Die Gräber spiegeln den Wandel der Bestattungskultur und der Beziehung der Menschen zum Tod. Eindrucksvoll belegen sie mit ihren Bildhauerarbeiten, schmiedeeisernen Einfassungen und Inschriften die Bedürfnisse der Menschen nach Erinnerung und Selbstdarstellung. Viele Grabstätten bekannter Persönlichkeiten der Berliner Geschichte sind bis heute erhalten, aber auf viele verschiedene Stätten verteilt.
Die Berliner Friedhöfe bezeugen auch die relative Toleranz innerhalb der verschiedenen christlichen Konfessionen in Brandenburg und deren Rücknahme im 19. Jahrhundert.
Das Seminar umfasst Einführungen in die Bestattungskultur, die Geschichte der Berliner Friedhöfe - auch in ihrem Bezug zur Stadtentwicklung und die Umnutzung einzelner Anlagen sowie Friedhofsführungen und eine Besichtigung in der Nikolaikirche in Berlin-Mitte. Den jüngsten Entwicklungen kommen wir dabei mit einem Besuch im Silent Green auf die Spur, das sich auf dem Gelände des ersten Urnenfriedhofs der Stadt befindet.
Dieser Kurs gilt gemäß § 10 Abs. 6 des Berliner Bildungszeitgesetzes - BiZeitG (GVBl. vom 05.07.2021 S. 849) als Bildungsveranstaltung im Sinne der politischen Weiterbildung anerkannt. Diese Anerkennung gilt nur für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gemäß § 1 Abs. 1 des oben genannten Gesetzes, die bei einem Arbeitgeber im Bundesland Berlin beschäftigt sind.
Eine Bescheinigung ist erhältlich über [email protected].
Die Veranstaltung steht auch Interessierten offen, die den Kurs nicht als Bildungszeit belegen möchten oder können.
Bitte beachten Sie, dass weitere Kosten für Eintritt oder den öffentlichen Personennahverkehr anfallen können.