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Kolumbien im Wandel – von Pablo Escobar und Bürgerkrieg zur Weltmacht des Lebens?

2.900 €
Sa. 21.02. – Sa. 07.03.2026
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Bogotá, Kolumbien
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Vor Ort
Max. 14 Teilnehmende.
Mit Übernachtung

Beschreibung

Kolumbien galt über Jahrzehnte für viele als Sinnbild von Bürgerkrieg und Drogenhandel. Noch immer denken manche bei Kolumbien an Pablo Escobar oder die Serie „Narcos“, doch längst hat sich herumgesprochen, dass dieses Land weitaus mehr zu bieten hat. Jahr für Jahr machen sich immer mehr Menschen ein eigenes Bild von Kolumbien und sind begeistert von seiner ökologischen und kulturellen Vielfalt. Weite Teile des Landes gelten heute als sicher, und die verbliebenen bewaffneten Akteure agieren nur noch in entlegenen Regionen.

Tatsächlich ist Kolumbien in den über 200 Jahren seit seiner Unabhängigkeit von der Spanischen Krone immer wieder von Bürgerkriegen gezeichnet gewesen. Lange Zeit standen sich Konservative und Liberale in erbitterten Kämpfen gegenüber. Als 1948 der aussichtsreiche liberale Präsidentschaftskandidat Jorge Eliécer Gaitán ermordet wurde – insbesondere, weil seine Reformpläne zur Landverteilung den Eliten zu weit gingen – eskalierte die Gewalt. In der Folge bildeten sich erste Guerilla-Gruppen aus der Not des Selbstschutzes. In den 1960er Jahren, inspiriert von der kubanischen Revolution und motiviert durch die ungleiche Verteilung des Landes, formierten sich die langjährig dominierenden bewaffneten Aufstandsbewegungen ELN und FARC-EP. 

Als diese linken Guerillas durch wachsenden Zulauf von der Verteidigung in die Offensive übergingen, sahen Großgrundbesitzer ihr Land bedroht und riefen paramilitärische Verbände ins Leben, um die Guerillas zu bekämpfen. Durch das nicht vorhandene Gewaltmonopol des kolumbianischen Staates über sein gesamtes Territorium und den gemeinsamen Gegner Guerilla, kam es zu Berührungspunkten und teils zur Zusammenarbeit zwischen staatlichen Akteuren und den rechtsextremen paramilitärischen Gruppen. In den 1990er Jahren eskalierte der Konflikt auf brutale Weise, und erst Mitte der 2000er Jahre setzte eine Entschärfung ein – allerdings zum Preis enormer ziviler Opferzahlen.

Im Jahr 2016 gelang schließlich, nach jahrelangen Verhandlungen, das weltweit beachtete Friedensabkommen zwischen dem kolumbianischen Staat und der FARC-EP, der ehemals größten Guerilla-Organisation des Landes. Seit diesem historischen Meilenstein wird der Weg der Konfliktaufarbeitung und Versöhnung beschritten, auch wenn er von Rückschlägen begleitet ist und viele der zugrunde liegenden Konfliktursachen noch ungelöst bleiben. 2021 führten wochenlange, landesweite Proteste gegen die Regierung, verstärkt durch die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen der Pandemie, zu einem politischen Wendepunkt. Im Folgejahr wählten die Kolumbianer erstmals in ihrer republikanischen Geschichte eine sozialdemokratische Regierung.

Seit 2022 steht Kolumbien unter der Führung von Präsident Gustavo Petro, dessen erklärtes Ziel es ist, die sozio-ökonomischen Ursachen des jahrzehntelangen Konflikts durch umfassende Reformen abzumildern. Mit der verbliebenen Guerilla ELN, sowie Nachfolgeorganisationen der Paramilitärs führt die Regierung Friedensverhandlungen. Petro hat sich vorgenommen, Kolumbien zu einer "Weltmacht des Lebens" zu entwickeln.

Diese Bildungsreise lädt dazu ein, die Frage zu ergründen, wo Kolumbien heute auf seinem langen und steinigen Weg zu Frieden und Versöhnung steht.

Die Inhalte dieser Bildungsreise werden vor allem durch den direkten Austausch mit lokalen Experten der Zivilgesellschaft an verschiedenen Stationen der Reise vermittelt. Dazu zählen Gespräche mit Wissenschaftlern, Vertretern von Organisationen, Unterzeichnern des Friedensabkommens, Konfliktopfern, Indigenen und weiteren Akteuren. Informationen aus erster Hand und authentische Begegnungen stehen dabei im Mittelpunkt. Diese Reise trägt durch die finanzielle Unterstützung von Projekten für Konfliktopfer und Unterzeichner des Friedensabkommens aktiv zur Wiedergutmachung und Friedenssicherung bei. 

Während der Reise erhalten wir vielfältige Einblicke in die unterschiedlichen Perspektiven auf den kolumbianischen Konflikt und den laufenden Friedensprozess. Gleichzeitig erleben wir die unterschiedlichen Lebensrealitäten in der Stadt und auf dem Land und tauchen ein in die beeindruckende Biodiversität und kulturelle Vielfalt Kolumbiens.

Weitere Informationen auf unserer Homepage.

Leistungen:

Übernachtungen im Doppelzimme
- Frühstück, 5 Abend- und 5 Mittagessen
- Inlandsflug
- klimatisierter Bus
- Programmkosten

An- und Abreise finden individuell statt. So können individuelle Wünsche und bei so, langen Flügen einfachere Möglichkeiten der Voranreise oder Verlängerung. Der Reisedienst und Veranstalter Veranstalter der Reise ist Buen Vivir Kolumbienreisen hilft gerne bei der Planung.
 

Diese Veranstaltung ist KEIN Bildungsurlaub/Bildungszeit

Arbeit und Leben Berg-Mark

Rahmenbedingungen

Zielgruppe

alle Interessierten

Vorkenntnissse

nicht erforderlich

Hinweis zum Preis

EZ: +400€; ab 12 Teilnehmenden: 2700€ im EZ

Veranstalter

Findet statt in Bogotá, Flughafen, Seminar startet im Hotel
Bogotá, Kolumbien
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Alle Informationen stammen vom Veranstalter. Für Fragen oder Buchungen kontaktieren Sie ihn bitte über die Kontaktfunktion oder telefonisch.
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