Märchen erzählen von Grunderfahrungen des Menschen und fassen sie in symbolische Bilder. Märchen aus aller Welt fördern die kindlichen Entwicklung, insbesondere für ihre entwicklungsbedingten Ängste, Hoffnungen und Konflikte.
Märchen zu hören und sich mit ihnen auseinanderzusetzen bedeutet: Welterfahrung! Schon kleine Kinder können über symbolische Geschichten lernen. Volksmärchen sind allerdings keine abstrakten Verhaltensregeln und auch keine moralisierenden Zeigefinger-Geschichten mit Wenn-dann-Struktur, Märchen vermitteln unaufdringlich Sinn und Werte, berichten von menschlichen existentiellen Lebenserfahrun-gen, Kinder lernen etwas über sich selbst, über andere und über die Welt.
Das Seminar vermittelt Hintergrundwissen und praktische Möglichkeiten der Arbeit mit Märchen und gibt Anregungen, das Erfahrene selbst in die pädagogische Praxis umzusetzen. Die Vorstellung geeigneter Märchen aus dem Märchenschatz der Welt gehört ebenso dazu wie die Auseinandersetzung mit Inhalten der Märchen; angesprochene Aspekte reichen von der allgemeinen Frage, ob und wenn ja, wofür, Kinder Märchen "brauchen" über Einzelaspekte wie z.B. die Frage nach der Grausamkeit. Theoretische und praktisch-kreative Einheiten wechseln sich ab. Das Seminar wendet sich an alle, die etwas über die Möglichkeiten und Grenzen des pädagogischen Einsatzes von Märchen zu erfahren wollen.
Referentin Sabine Lutkat hat Erziehungswissenschaften, Germanistik und Psychologie studiert, ist in der Erwachsenenbildung und als Märchenerzählerin tätig sowie auf Märchenspuren als Reiseleiterin in Irland. Seit 2012 war sie bis vor kurzem Präsidentin der Europäischen Märchengesellschaft.