Geschichte und (Geschichts-)politik in Thessaloniki und Makedonien (mit Ausflug nach Nordmazedonien)
Die Kompaktreise nach Thessaloniki und Umgebung richtet sich an Menschen, die die Schönheit der nordgriechischen Hafenstadt, ihre außergewöhnliche multikulturelle Vergangenheit und heutige politische Konflikte verstehen wollen. Die Reise rückt die politische Dimension von Geschichte in den Mittelpunkt und bietet spannende Einblicke in aktuelle gesellschaftliche Debatten in Griechenland.
Mehr dazu hier: www.alsharq-reise.de/de/tour/thessaloniki-bildungsreise-maerz-2026-griechenland
Die Geschichte Thessalonikis beginnt in der Antike, die Stadt wird kurz nach dem Tod Alexander des Großen im 4. Jahrhundert v.Chr. gegründet und ist ein wichtiger Stützpunkt zur Römerzeit. Selbst so scheinbar weit entfernte Geschichte hat in Thessaloniki fast immer Gegenwartsbezüge, was die Beschäftigung so spannend macht: Beginnend mit Alexander dem Großen und dem Makedonier-Reich, das zum Ausgangspunkt eines erst in jüngster Zeit erbittert ausgetragenen Streit zwischen Griechenland und Nachbar Nordmazedonien wurde. Selbst die Verkehrspolitik in der Stadt wird von der antiken Geschichte beeinflusst: Seit Jahren stockt der Bau der Metro in der Stadt, weil Tausende historische Objekte und Bauwerke ausgegraben wurden.
Byzantinische Glanzzeit
In der byzantinischen Zeit (5.–15. Jh.) wurde Thessaloniki nach Konstantinopel zur zweitwichtigsten Stadt. Aus dieser Epoche stammen die mächtige Stadtmauer und die Zitadelle, die noch heute teilweise erhalten sind und zusammen mit mehreren Kirchen zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen.
Die türkischen Spuren der einst multikulturelle Metropole sollten im griechischen Staat weitgehend verschwinden. Doch trotz aller heutigen politischen Differenzen und Konflikte zwischen Griechenland und der Türkei hat die enge historische Verflechtung tiefe Spuren hinterlassen; nicht zuletzt, weil nach dem Ersten Weltkrieg im Rahmen eines „Bevölkerungsaustausches" über eine Million Griechen ihre türkische Heimat verlassen mussten.
Nicht zuletzt werden wir die Spuren der faszinierenden und einzigartigen jüdischen Geschichte der Stadt erkunden. Hierher kamen zahlreiche Flüchtlinge, die 1492 auf Betreiben der neuen katholischen Herrscher aus Spanien fliehen mussten. Ihre Geschichte endet unter der deutschen Besatzungszeit mit der Deportation, Ghettoisierung und Ermordung.
Während unserer Reise werden wir versuchen, die wichtigsten Orte dieser Geschichte in Thessaloniki und Nordgriechenland zu besuchen und den erinnerungspolitischen Kontext zu verstehen.
Im Rahmen unserer Reise werden wir auch einen Einblick in die aktuelle politische Landschaft Thessalonikis - und Griechenlands - gewinnen und uns mit aktuellen politischen Entwicklungen und Herausforderungen befassen. Diskussionen mit lokalen Expertinnen und politischen Akteurinnen werden uns helfen, ein Verständnis für die aktuellen sozialen, wirtschaftlichen und politischen Dynamiken zu entwickeln. Dazu zählt auch das wichtige und in Europa zunehmend umstrittene Thema Migration: Thessaloniki war 2015 ein wichtiger Transitort der „Balkanroute".
Die Reise führt weiter nach Nordmazedonien mit Stationen in Bitola und Skopje. Wir werden den jahrelangen Streit zwischen beiden Ländern, bei der die Geschichte eine zentrale Rolle spielte, beleuchten. Wir werden uns mit dem aktuellen Stand der Beziehungen beschäftigen und einen vertieften Einblick in das ex-jugoslawische Nachbarland und die Nachbarregion im Norden Griechenlands erhalten.
Abgerundet wird die Reise durch die kulinarische Vielfalt, die Thessaloniki zu bieten hat. Die Stadt wird oft als gastronomische Hauptstadt des Landes bezeichnet und ist seit 2021 die erste griechische Stadt, die in das UNESCO-Netzwerk „Stadt der Gastronomie" aufgenommen wurde. Wir werden die lokalen Restaurants und Märkte erkunden und die geschmacklichen Besonderheiten der Region erleben.
Das Wetter im März in Thessaloniki ist oft angenehm mild mit ersten Frühlingsanzeichen, sodass man die Stadt bei sonnigen Spaziergängen genießen kann.