Tiefenökologisches Theater auf der Insel Sylt - Ökologische LebensSpielräume politisch-kulturell entdecken

In diesem Lehrstück-Projekt wollen wir Forderungen nach Klimagerechtigkeit politisch-kulturell erforschen. Mit tiefenökologischen, theatralen, soziologischen und ästhetischen Forschungsmethoden gehen wir miteinander auf die Reise und betreten einen kollektiven Gestaltungs- und Gruppenprozess. Als Wegbegleitende geben uns die Theaterrevolutionäre Bert Brecht und Augusto Boal sowie die Öko-Feministin Joanna Macy wichtige Impulse. Auch die Naturgewalten der Insel Sylt werden wir als „Klima- und Theater-Forscher“ auf diesem Weg neu entdecken. Wir öffnen all unsere Sinne für neue ästhetische Erfahrungen, in dem wir die Dinge, Lebewesen und unsere Umgebung aus anderen, ungewöhnlichen Perspektiven betrachten. Experimentell, naiv, spielerisch, achtsam und absichtslos gehen wir auf die Suche. Und sammeln dabei frei und assoziativ Material für eine theatral performative Aufbereitung des Erlebten. Unser Material können sowohl haptische Dinge wie Fundstücke aus der Natur, als auch sensorische Wahrnehmungen, Worte, Texte, Sounds, Bilder, Fotos, sowie Nachrichten und medial überlieferte Geschichte und Geschichten sein. Den Rahmen zur Neustrukturierung des Materials bildet das Thema Klimagerechtigkeit und demokratisch partizipative Stückentwicklung. Im Sinne Brechts und Boals streben wir eine dialektische Pädagogik an, in der die Trennung zwischen Schauspieler und Publikum sowie Lehrendem und Lernenden überwunden ist. Teams und Gruppen sind heute zunehmend diverser zusammengesetzt. Dies stellt die Beteilgten vor die Herausforderung, die Bedürfnisse aller zu berücksichtigen. Konflikte, Ausgrenzung, Gruppendruck und Machtkämpfe können auftreten. Hilfreich ist ein ressourcenorientierter und wertschätzender Blick, der uns manchmal schwerfallen kann. Wir wollen solche Spannungen und Hierarchien episch und spielerisch hinterfragen und auf kreative Lösungssuche gehen. Praktisches Erproben und gemeinsames Reflektieren unterschiedlicher Methoden aus der Theater-, Sozial-, Natur- und Erlebnispädagogik sollen dabei Brücken zu verschiedenen beruflichen und zivilgesellschaftlichen Handlungsfeldern der Teilnehmenden bauen.