"Männer machen Geschichte" - dieser Ausspruch des Historikers Heinrich von Treitschke im 19. Jahrhundert steht stellvertretend für eine lange vorherrschende Haltung in der Geschichtsschreibung: Frauen bekamen in vergangenen Epochen höchstens Nebenrollen zugeschrieben, wurden vergessen, waren unsichtbar. In den letzten Jahrzehnten wandelt sich dies zum Glück: Frauengeschichte - oder auch
herstory - wird ein immer größeres Fachgebiet.
In diesem Seminar stellen wir unter anderem die Fragen, an welche vergessenen Frauen wir uns erinnern sollen und wie ihre Errungenschaften, Verdienste und Haltungen unsere heutige Lebensrealität beeinflussen – und wie das Ausblenden von ihnen bis heute Einfluss auf Politik und Gesellschaft nimmt. Wir wollen zum Hinterfragen anregen und auch die 'Dunkle Seite' der Frauengeschichte beleuchten: Wie verhielten sich Frauen in Zeiten der Diktatur?
Im Seminar soll auf verschiedene Epochen geblickt und die ""vergessene Hälfte"" untersucht werden. Interesse an meist unbekannten Geschichten und Persönlichkeiten soll geweckt werden - immer mit dem Ziel, unsere heutige Gesellschaft besser verstehen zu lernen, indem wir (an)erkennen, dass bereits die Rückschau bunter und diverser gestaltet werden muss.