Fuerteventura - Modellregion für Nachhaltigkeit?

760 €
So. 18.01. – Sa. 24.01.2026
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Corralejo, Spanien
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Vor Ort
Max. 20 Teilnehmende.
Mit Übernachtung

Beschreibung

Fuerteventura quo vadis?
Fuerteventura ist eine flache, Halbwüsten-ähnliche Insel, die schon immer Probleme mit ihrer Wasserversorgung hatte. Lange war sie deshalb das Armenhaus des kanarischen Archipels, und noch in den 1980er Jahren musste sie jähr­lich in Notzeiten per Tankschiff mit Trinkwasser versorgt werden. Fast ein Drittel der Inselbevölkerung war bis zum Ende des letzten Jahrhunderts zur Auswanderung gezwungen.
Erst spät entdeckte der Tourismus die weitläufigen Sand­strände im Süden der Insel (Vorreiter war dabei der 1970 von Deutschen gegründete "Robinson Club".). Und der Tou­rismus, seit etwa 1990 Haupteinnahmequelle der Insel, ver­änderte massiv die bäuerlich geprägte Insel, deren bekann­testes Produkt, neben Aloe Vera und Tomaten, ihre hervor­ragenden Ziegenkäse sind.
"Moderne" Zeiten brachen endgültig an, als 1995 die Wasserversorgung für Landwirtschaft, Viehzucht, Industrie und alle Haushalte vollständig auf Meerwasserentsalzungs­anlagen umgestellt wurde. Die Insel verfügt heute sogar über Anlagen, die das Doppelte des Bedarfs liefern können, so dass keine Grundwasserentnahmen mehr getätigt werden müssen. Dies bescherte Fuerteventura einen Bau­boom, der bis zur spanischen Wirtschaftskrise 2008 andau­erte. Spuren davon (unfertige Investitionsruinen) sind noch heute allent­halben vorhanden.
Jedoch hat die Inselverwaltung - weitgehend unbemerkt von außen - den Wirtschaftsaufschwung für eine umfassende ökologische Neuorientierung genutzt: Waldflächen wurden neu begründet, ehemalige Feuchtbiotope wieder hergerich­tet, wertvolle Gebiete (wie die Dünen von Corralejo, das Gebirge von Betancuria und das Feuchtgebiet Saladar de Jandía) geschützt, und am Strand von Cofete wurde ein ambitioniertes Programm zur Wiedereinführung der Karettschildkröte gestartet.
2009 wurde die gesamte Insel zum Biosphärenreservat erklärt. Damit bestätigte die UNESCO, dass eine „nachhal­tige Entwicklung“ angestrebt wird.
Das Programm
Das Seminar geht der Frage nach, ob Fuerteventura eine Modellregion für (wirtschaftliche und ökologische) Nachhal­tigkeit für andere Regionen in Europa sein kann und wie (wirtschaftliche und ökologische) Nachhaltigkeit gestaltet werden kann. Ist das Label „Biosphärenreservat“ nur eine touristische Werbestrategie oder werden – mit der nötigen wirtschaftlichen Kraft ? auf der Insel ernst zu nehmende Anstrengungen zum Erhalt von Landschaft und Natur umge­setzt? Das Programm findet in der Tagungsstätte und während der Exkursionen statt.
Seminarinhalte sind u. a.:
- Wie kann Nachhaltigkeit wirtschaftlich und ökologisch gestaltet werden? Was können andere Regionen in der EU dabei von Fuerteventura lernen?
- Ökologische Charakterisierung der Kanarischen Inseln und speziell von Fuerteventura
- Tourismus (ökonomische Bedeutung, Infrastruktur,
Probleme, Besucherlenkung)
- Das insulare Schutzgebiets-Konzept
- Sonstige Nutzungskonflikte (Siedlungsentwicklung,
Trinkwasserversorgung, Landwirtschaft, Meeresschutz)
- Besiedlungsgeschichte der Kanaren

Lohmarer Institut für Weiterbildung e.V.

Rahmenbedingungen

Hinweis zum Preis

inkl. Ü/F | EZ-Zuschlag: 189 € insgesamt

Anerkennung als Bildungsurlaub

Liegt vor für
Baden-Württemberg
Berlin
Niedersachsen
Rheinland-Pfalz
Saarland
Wird auf Wunsch beantragt für
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Brandenburg
Bremen
Hamburg
Hessen
Sachsen-Anhalt
Schleswig-Holstein
Thüringen

Veranstalter

Lohmarer Institut für Weiterbildung e.V.
Donrather Straße 44
53797 Lohmar
Kursnummer: 860226
Findet statt in Corralejo, Fuerteventura
Corralejo, Spanien
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